Bunker 16

Erinnern in Zukunft

 

In Zeiten, in denen Rechtsextremismus stärker wird, wächst die Bedeutung für neue Formen der Erinnerung und der antirassistischen Solidarität. Um eine gerechte, demokratische und friedliche Zukunft zu gestalten, sind zeitgemäße Formen des Erinnerns gefragt, die die Erinnerungen der vielfältigen heutigen Bevölkerung involvieren.

Die Brunnenpassage Wien hat 2021 die Initiative „Erinnern in Zukunft“ gegründet mit dem Fokus auf pluraler Erinnerung. Fragen von Zugehörigkeiten und Repräsentation gewinnen zunehmend an Bedeutung und fangen immer in der Vergangenheitsbewältigung an.

Es waren seit Gründung in Kunstproduktionen und Artist in Residencies über 60 Künstler*innen, Wissenschaftler*innen, Historiker*innen beteiligt.

Wie erzählt eine Gesellschaft ihre Geschichte? Wer erinnert sich – wie, warum und woran? Wessen Erinnerungen sind sichtbar, welche sind tabuisiert?

2025 jährt sich das Ende des zweiten Weltkriegs zum 80. Mal und das Ende des Krieges in Bosnien und Herzegowina zum 30. Mal. Über das gesamte Jahr 2025 verschiedene transdisziplinäre und partizipative Veranstaltungsformate statt.

Im Paradigmenwechsel des Sterbens der Zeitzeug*innen des Zweiten Weltkrieg stellt sich die Frage des `Erinnerns in Zukunft` umso brisanter: Wie können Nachgeborene erinnert werden an die Gräueltaten des Nationalsozialismus? Wie kann ein Leugnen oder gar Wiederbetätigung in unserer Gesellschaft nachhaltig verhindert werden? Wie können weitere kollektive Traumata von Menschen aus unserer Gesellschaft Gehör finden? Welche Friedensbilder existieren für die heutige Jugend?

Es leben in Österreich heute mehr Menschen, die den Krieg in Bosnien & Herzegowina oder andere Kriege in Syrien, Irak, Ukraine und anderen Gegenden der Welt erlebt haben, als Menschen, die den Zweiten Weltkrieg erlebt haben. Fragen von Zugehörigkeiten und Repräsentation gewinnen zunehmend an Bedeutung und fangen immer in der Vergangenheitsbewältigung an. In unserer diversen Gesellschaft existieren viele verschiedene Erinnerungen und ersehnen Resonanzräume.

Wenn die eigene Geschichte in der Öffentlichkeit nicht vorkommt, ist eine soziale, politische und kulturelle Identifikation mit der Gegenwartsgesellschaft schwer möglich. Der Kunst- und Kultursektor sieht sich zunehmend mit der Frage konfrontiert, wie er als Ort der Reflexion in der Migrationsgesellschaft fungieren kann.

Die konzeptionelle Setzung der Projektreihe Erinnern in Zukunft ist multiperspektivisch und diskriminierungskritisch. Die Fragen wer sich wann, wo und wie erinnert und wessen Erinnern im Kulturbereich sichtbar gemacht wird, tragen entscheidend dazu bei, wie sich eine Gesellschaft selbst erzählt, wer dazu gehört zum gesellschaftlichen Wir.­

 

Die Artist in Residencies der „Initiative - Erinnern in Zukunft“ 2021-2023 fanden statt in Kooperation mit der KUNSTHALLE Wien.

Wir danken für die Förderungen der Projektreihe 2023/2024 der „Initiative - Erinnern in Zukunft“ durch das BMKÖS, den Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus, den Bezirk Ottakring und den Zukunftsfonds der Republik Österreich.

Wir danken für die Projektförderung 2022/2023 des BMKÖS / Perspektiven Innovation Kunst.

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